Diesen Sommer im Garten
Wo und Wie kann man das Sommerloch am besten stopfen? Natürlich im Urlaub oder noch besser im Garten. Wenn sowieso alle ausgeflogen sind und es in der Nachbarschaft endlich ruhiger zugeht, kann man doch endlich auch mal den eigenen Garten, seine Terrasse und den Balkon so richtig genießen.
Das ist auf jeden Fall besser, als sich auf Malle oder Ibiza mit noch tausend anderen Deutschen, die man noch nicht einmal kennt einen Strand, eine Bar, ein Hotel und auch noch ein Flugzeug zu teilen. Nee, da bleibt ein vernünftiger Mensch doch lieber zuhause und genießt den heißen deutschen Sommer im eigenen Garten zwischen Pool und Grill. Sind erst einmal alle Nachbarn mit ihren Koffern aus dem Haus, kann man endlich auch mal den Rasen mähen, wann man möchte: sonntags, abends um 10 oder schon morgens um 5. Es meckert auch keiner, wenn man mittags das Radio mal ein bisschen lauter stellt oder man mit ein paar daheimgebliebenen Kollegen oder Freunden die lauen Sommernächte bei Musik und Gesang genießen möchte.
Letzten Sommer war ja leider gerade in den heißesten Wochen die Fußball-WM, weshalb sich viele Nachbarn dazu entschlossen hatten, in dieser Zeit nicht in den Urlaub zu fliegen, sondern lieber im Garten zu bleiben. Es war einfach furchtbar. Nicht nur dass ständige Hallo und der nötige Small Talk raubten mir die Ruhe, sondern auch mindestens 3 x die Woche ein Möbelwagen, der neue Möbel für den Garten, Filmleinwand, Fernseher, Kühlschränke und sonstige Einrichtungsgegenstände für die Gartennachbarn brachte. Wahrscheinlich wollten sie in diesem Jahr alles nachholen, was sie in den letzten versäumt hatten. Alle hämmerten, schraubten, sägten und mähten um die Wette, als ob es darum ginge, den Preis für den schönsten Garten zu bekommen. Nur, wenn gerade ein WM-Spiel lief, herrschte endlich die gewohnte hochsommerliche Ruhe in der Gartennachbarschaft. Aber wenn ich diese dann nutzen wollte, um genüsslich meinen Rasen zu mähen, wurde dies mit einem Kopfschütteln und Zeigefinger an die Stirn kommentiert. Bin nun mal kein Fußballfan. Und nach diesem Sommer schon gleich gar nicht mehr!