Modische Rolle rückwärts
Der aktuelle Retrotrend macht auch vor Kleidung nicht halt: mit Mode von s.Oliver lebt die Zeit des erwachenden Freiheitsgefühls und der Rebellion wieder auf. Dank sorgfältig zusammengestellter Kollektionen können Liebhaber der Rock’n’Roll-Ära im Sommer dieses Jahres voll und ganz in ihrem Element schwelgen.
So war das damals
Nur wenige Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges erlebte Deutschland das so genannte Wirtschaftswunder. Mit Durchführung der Währungreform kam der Tausch- und Schwarzmarkthandel zum Erliegen, die Kaufkraft der Bürger stieg um ein Vielfaches und wurde in plötzlich wieder erhältliche Konsumgüter und Lebensmittel investiert. Mit der Inanspruchnahme von Pauschalreisen erschlossen sich die ersten Ferienziele außerhalb Deutschlands. Diesem neuen Freiheits- und Vermögensgedanken trug auch die Mode Rechnung: sie war nicht mehr nur zweckmäßig, sondern vor allem elegant.
Frauen kleideten sich mit Hüten, Pumps und Bluse-Rock-Kombinationen sehr weiblich; die Körperformen wurden betont oder notfalls durch Mieder nachmodelliert. In der Männermode dominierten breite Krawatten, Schiebermützen und Hornbrillen zu Anzügen in vornehmlich gedeckten Farben, die die konservative Lebenseinstellung wiederspiegelten.
Doch die Gegenbewegung sollte nicht lange auf sich warten lassen: mit Stars wie Elvis Presley, James Dean und Marlon Brando hielt der Rock’n’Roll Einzug und löste nicht nur in musikalischer Hinsicht eine Rebellion aus. Wie ihre Idole trugen junge Männer nun vornehmlich enge Jeans und weiße T-Shirts oder einfarbige Hemden mit schmalen Bindern zu Leder- oder Jeansjacken. Mädchen gingen in weit schwingenden Kleidern oder Röcken, die sie durch Petticoats zusätzlich versteiften; ihre Caprihosen und schmalen Oberteile kombinierten sie mit breiten Gürteln und Pfennigabsätzen.
Und so ist das heute
Diesen gleichermaßen eleganten wie lässigen Stil greift die Mode von s.Oliver im Sommer 2012 auf: nach dem Vorbild der Film- und Musikstars von einst finden die Rebellen von heute wieder Kleidung im Rockabilly-Design, dass sie mit zeitgemäßen Accessoires wie Schuhen, Tüchern und Taschen oder Schmuck und Kosmetik ergänzen können. Vermutlich werden sie – im Gegensatz zu den wahren 50-er Jahren – mit dem neu belebten Stil aber eher Sympathie als Provokation auslösen.