So unglaublich das auch klingen mag, auch Kakerlaken, Asseln und viele andere Krabbeltiere haben eine empfindsame Seele. So lieben sie zwar allerhand verdorbene und stinkende Lebensmittel und fühlen sich in Abflussrohren und schimmeligen Ecken am wohlsten, was sie aber überhaupt nicht riechen können, sind die Ausdünstungen toter Artgenossen. Das haben jetzt Wissenschaftler einer kanadischen Universität herausgefunden, als sie eigentlich feststellen wollten, mit welchen Duftsignalen sie sich gegenseitig anlocken. Dabei haben die Forscher um David Rollo auch Fettsäuren verwendet, die aus verwesenden Körpern freigesetzt werden. Die flinken Tierchen suchten daraufhin schnell das Weite und vermieden nicht nur ihre toten Artgenossen, sondern selbst verfaulte Leckerlies, die mit diesen Fettsäuren bestrichen wurden. Auch bei anderen Insekten wie Asseln, Ameisen und Raupen wurde dasselbe Verhalten beobachtet, was darauf schließen lässt, dass sich die gesamte Insektenwelt auf diese Weise vor Krankheitserregern schützt. Das führte sogar so weit, dass Ameisen-Arbeiterinnen noch lebende Artgenossen, die allerdings mit der Ölsäure toter Ameisen betupft wurden, auf den Ameisenfriedhof schafften, sozusagen lebendig begruben.
Nun tüfteln die Forscher daran, wie man diese Entdeckung für den Menschen nutzen könnte. Der für den Menschen nicht wahrnehmbare Geruch könnte in betroffenen Bereichen gezielt verwendet werden, um die unliebsamen Untermieter aus dem Hause zu vertreiben. Das Problem dabei ist nur, dass jedes Insekt immer nur angeekelt auf den Todesgeruch ihrer eigenen Art reagiert, sich z. B. aber Ameisen von dem Duft toter Kakerlaken angezogen fühlen können. Und da es Millionen unterschiedlicher Insektenarten gibt, wird sich die Entwicklung eines wirksamen Insektenvertreibungsduftes wahrscheinlich noch eine Weile hinauszögern. So lange werden die herkömmlich Insektenschutzgitter oder Insektensprays wohl noch zur Ausstattung vieler Haushalte gehören. Vielleicht könnte man aber die toten Tierchen schon mal getrennt nach Art in Gläsern sammeln und den wertvollen Duft darin konservieren. Vielleicht können Sie dabei dieses so menschliche Verhalten der Insekten beobachten und dabei Ihre Sympathie für diese Lebewesen entdecken, die für das natürliche Gleichgewicht unseres Planeten eine bedeutende Rolle spielen.
Erstellt am Dienstag 29. September 2009
Unter: Klartext, Kurioses | 2 Kommentare »
… glaub‘ ich jedenfalls. Wann genau diese abwaschbare Tischdecken-Version zum ersten Male zum Einsatz kam ist historisch leider nicht belegt. Wenn man jedoch den technologischen Aufwand betrachtet, der zur Herstellung von Wachstuch Tischdecken nötig ist, könnte die Herstellung der ersten Wachstuchtischdecke bereits der Mitte des letzten Jahrtausends stattgefunden haben.
Wachstuch an sich ist ja noch viel älter. Schon die antiken Seefahrer deckten mit gewachsten Decken Rettungsboote und anderes Schiffszubehör an Bord zum Schutz vor Nässe ab. Auch Händler und Transporteure schützten Ihre Waren unter gewachsten oder geölten Planen vor Regen oder Sonne. Aber diese ersten Wachstücher waren natürlich nicht appetitlich genug, um auch den Küchen- bzw. Esstisch damit zu zieren. Erst mit der Erfindung der Leinenfirnis, mit der auch berühmte Maler aus dieser Zeit ihre Leinwände bestrichen, wurde es möglich, Stoff auf appetitliche Weise abwischbar zu machen. Dazu wurden, wie gesagt, Leinentücher mit einer Mischung aus Ruß und Firnis bestrichen und vorher oftmals noch mit Mehlkleister verhärtet. Nach jedem Anstrich wurde die Oberfläche geglättet und wenn die Tischdecke die gewünschte Stärke hatte, nochmals versiegelt. Diese natürlichen Rohstoffe hielten aber leider nicht sehr lange. Sie trockneten schnell aus und wurden brüchig.
Mit der Entwicklung von verschiedenen Kunststoffen in den Zeiten der Industrialisierung erhielten Wachstuch-Tischdecken endlich die Eigenschaften, die sich eine tüchtige Hausfrau wünscht. Sie sind billig, strapazierfähig, man kann sie in jede Größe zurechtschneiden, braucht sie nie zu waschen oder zu bügeln und man kann sie abwischen so oft man möchte. Der Tischplatte darunter ist geschützt vor Flecken und Kratzern und man kann über die Wachstuch-Decke natürlich auch noch andere Tischdecken aus Stoff ausbreiten, wenn man mal Besuch bekommt. In den 60er Jahren gab es sicher keinen einzigen Haushalt ohne Wachstuch auf dem Tisch. Das passte auch sehr gut zu den Küchenmöbeln aus Spelakart und den Fußböden aus Linoleum oder Stragula. Alles schön glatt und abwischbar.
Inzwischen sind Wachstuch-Tischdecken etwas aus der Mode gekommen. Aber vielleicht könnte man mit einem neuen Namen die Wachstuch-Tischdecke wieder interessanter machen, zumal sie ja gar nicht aus Wachs besteht und für eine Tischdeko zur Hochzeit bestens geeignet ist. Passend zur Tischdecke kann man auch farblich die Tischkärtchen oder Hochzeitskarten drucken lassen.
Erstellt am Montag 7. September 2009
Unter: Allgemein | 1 Kommentar »