Das beliebte Gesellschaftsspiel, bei dem man seine grauen Zellen immer wieder zu Höchstleistungen anregen kann, kennen sicher viele. Aus einem Säckchen voller kleiner Steine mit allen Buchstaben unseres Alphabetes zieht man 7 Steine und versucht daraus ein sinnvolles Wort aus so vielen Steinen wie möglich zu bilden. Je nach Häufigkeit der im Wortschatz vorkommenden Buchstaben haben sie unterschiedliche Werte: ein E oder ein N zählen 1 Punkt, dafür ein Q oder ein Y, die viel schwerer zu verbauen sind, zählen 10 Punkte. Dazu kommen noch die Spielfelder, die den Buchstabenwert oder den gesamten Wortwert verdoppeln oder verdreifachen.
Beim Spiel mit mehreren Spielern versucht natürlich jeder gleich so viele Steine wie möglich loszuwerden, um so viele Punkte wie möglich zu erhalten. Dabei achtet jeder auch gleichzeitig darauf, dem nächsten Spieler das Anlegen seiner Steine zu erschweren und die Möglichkeit auf einen doppelten oder dreifachen Buchstaben- oder Wortwert zu verringern. Das führt dann häufig dazu, dass jeder am Ende noch einige Steine übrig hat, die man leider nicht mehr verwerten kann. Häufig kommt es auch noch zum Streit, welche Wortschöpfungen noch als sinnvoll gelten und ob z. B. Eigennamen oder Fremdwörter oder unübliche Genitiv-Endungen erlaubt sind. Eigentlich ziemlich schade, weil dadurch die Kreativität nur gebremst wird.
Die interessantere Variante Scrabble zu spielen ist mit bzw. gegen sich selber. Bei jedem Spiel kann man versuchen, jedes Mal seine eigenen Score zu übertreffen. Das setzt eine ganz andere Spielstrategie voraus. Am effektivsten ist es hier, nicht so lange Wörter wie möglich zu legen, sondern sie so kurz wie möglich zu halten, um sie dann beim nächsten Zug weiter auszubauen. Dadurch wird jeder Buchstabe immer wieder gerechnet und man kann den Wert eines Wortes um ein Vielfaches erhöhen. Hier ein Beispiel:
Aus den Buchstaben S, O, N, N, E, L, G bildet man das Wort GEL (5 Punkte) mit den übrigen Buchstaben S, O, N, N und 3 neuen z. B. E, S und T verlängert man auf SEGEL (bringt 7 Punkte). Es bleiben übrig S, T, O, N, N und mit etwas Glück zieht man ein N und ein E. Daraus kann man dann ein SONNENSEGEL (14 Punkte) bauen. Mit dem T und 6 neuen Buchstaben kann man dann z. B. SONNENSEGELTUCH oder SONNENSEGELTAG oder SONNENSEGELPARTY oder SONNENSEGELTYP je nach gezogenen Buchstaben legen. Stößt man dabei auf ein Feld, was den Buchstaben- oder sogar den Wortwert verdoppelt oder gar verdreifacht, kann man versuchen dies doppelt zu nutzen. Ein Beispiel: SONNENSEGELTUCH könnte mit der Genitiv-Endung –S einen dreifachen Wortwert erzielen. Das S legt man dann aber nicht nur einfach hinten an, sondern bildet damit ein neues Wort in der Senkrechten, z. B. JALOUSIE oder MARKISE, weil dann beide Wörter dreifach gezählt werden. Hierfür kann man dann vor allem schwierige Buchstaben wie J, X, Q oder auch F und CK versuchen zu verwenden. Auch diese kann man dann unendlich weiter verlängern, ohne sich über die Gültigkeit und den Sinn der Wörter streiten zu müssen.
Wenn bei einem Spiel mit mehreren Spielern das Q besondere Schwierigkeiten bereitet, weil kein U gefunden wird oder alle Us schon verbaut sind, kann man sich beim Alleinspielen schon immer mal ein U aufheben und ein E oder R noch dazu, bis sich vielleicht die Möglichkeit bietet den hohen Buchstabenwert noch zu verdoppeln.
Natürlich macht es auch keinen Spaß, wenn man schummelt oder völlig sinnlose Wörter legt. Ein bisschen knifflig soll es schon bleiben. Man könnte sich aber auch zusätzlich belohnen, wenn es gelingt, alle Buchstaben auf einmal loszuwerden. Hier sind 50 Extrapunkte üblich, aber meistens kommt man auf einen höheren Score, wenn man diese Buchstaben einzeln dazu verwendet, bereits bestehende Wörter zu verlängern. Da muss man eben kalkulieren. In den meisten Fällen schafft man so leicht über 600 Punkte, aber mit etwas Glück kann man auch 1000 Punkte erreichen. Versucht es mal, und wenn dabei neue Wortschöpfungen herauskommen, kann man diese sammeln für einen Duden für „Singlescrabbler“.